Jörn Grothkopp x Breuninger Stuttgart

Wir freuen uns sehr, unsere inspirierende Kooperation mit dem renommierten Kaufhaus Breuninger bekannt zu geben.

Unsere künftige, projektierte Zusammenarbeit startet mit dem namhaften Berliner-Künstler Jörn Grothkopp. 


Die Ausstellung gibt einen umfangreichen Einblick in Grothkopps Werk und ist bis Ende April 2021 zu sehen.

Nutzen Sie die Möglichkeit, vormittags einen Slot für den exklusiven Rundgang mit Art Advisor Simone Neuhauser zu buchen:
info@neuhauser-artvision.com 

Auffällige Gemeinsamkeit der verschiedenen, sehr unterschiedlichen klassischen Motive, die Jörn Grothkopp in seinen Gemälden auf eine ganz individuelle Art neu interpretiert, ist die Reduktion der Bildelemente auf ihre Grundstrukturen, welche eine radikale Vereinfachung des Bildes bewirkt. Dazu kommt das Merkmal der Unschärfe, wie auch die Tatsache, dass Grothkopp in vielen Bildern Formen und Farben bis fast an ihre Wahrnehmungsgrenze führt. Die Motive erscheinen wie durch einen Nebel gesehen, stets knapp außer Reichweite des sprach­lich und visuell Fassbaren schwebend, gleichsam als hätte sich ein Schleier zwischen gesehenem Objekt und sehendem Subjekt gelegt. Dabei bleibt unklar, ob sich die Gestalten und Motive im Nebel auflösen oder ob sie aus diesem Nebel auftauchen.

Die Metamorphose von Natur zu Kunst, von Realismus zum Artifiziellen, kommt besonders in seiner Werkserie “Kois” zum Ausdruck, Bildern hochgezüchteter rot-weiß gefleckter Koi-Zierkarpfen, die speziell ihrer Farbmusterung wegen geschätzt werden. Ihre Darstellung erinnert an chinesische oder japanische Malerei in ihrer vergeistigsten Form (man denkt unwillkürlich an die berühmten Fischbilder von Bada Shanren): Fische schweben gleichsam im Leeren, die Spannung des Bildes ergibt sich allein aus der Anordnung der Elemente, denn diese ist bei aller scheinbaren Zufälligkeit streng durchkomponiert. Der flächige Malstil Grothkopps verstärkt diesen Effekt: er entfernt nicht nur die fotografischen Details aus seinen Bildern, das Fehlen von Details wird auch nicht durch die taktile Struktur einzelner Pinselstriche aufgebrochen. Die glatten Oberflächen glänzen opak wie versiegelt. So erscheinen uns die dargestellten Szenen gleichsam durch eine Fensterscheibe, das Glas des Aquariums.

Dies gilt jedoch auch bei Grothkopps Portraits: ihr inneres Wesen bleibt verschlossen, geheimnisvoll, letztendlich undurchschaubar. Sie überlassen uns nur ihre mal schillernde, mal blasse Oberfläche. Handelt es sich bei den verschiedenen Variationen der Mona Lisa um nachempfundene mögliche Vorstufen des fertigen Gemäldes oder um nachträgliche Dekonstruktionen dieses so ikonografischen Bildes? Die Frage ist unlösbar, bzw. es ist beides gleichzeitig, ein oszillierendes Verharren einem Zwischenstadium zwischen senso­rischer Wahrnehmung und mentalem Sehen, Abstraktion und Gegenständlichkeit – teilweise wirkt es so, als würden Rothkos vibrierende abstrakte Farb­flä­chen fast, aber nicht ganz, in die Gegenständlichkeit zurückgeholt.

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